Nach Widerrufung der Akkreditierung des Masterstudiengangs Humanmedizin braucht es Perspektiven für aktuelle Bachelor-Studierende
23.11.2022
Am Dienstag wurden die Studierenden der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) seitens des Rektorats informiert, dass die Akkreditierung des Master-Studiengangs Humanmedizin widerrufen wird. Die institutionelle Reakkreditierung hingegen wurde positiv entschieden, so wie die Reakkreditierungen aller anderen Studiengänge wie Psychotherapiewissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaften und Zahnmedizin sowie der Bachelor Humanmedizin.
“Dies lässt im Bachelor 250 Studierende mit Vertiefungsrichtung Humanmedizin im 3. Jahr ohne einen Masterstudienplatz und insgesamt über 600 Studierende im Bachelor ohne Anschlussstudium Master Humanmedizin an der SFU zurück. Es braucht schnellstmöglich Lösungen und vor allem klare Informationen und Perspektiven für die betroffenen Studierenden, um Planungssicherheit zu schaffen!”, fordert das Vorsitzteam der ÖH SFU.
Gerade die SFU setzte bisher Maßstäbe, wie eine private Universität funktionieren kann und so zeigte sich die ÖH SFU enttäuscht über die Aussagen der Bundes ÖH, Privatuniversitäten gänzlich in Frage zu stellen. Privatuniversitäten, an welchen über 20% der Medizinstudierenden ausgebildet werden, bilden eine wesentliche Säule der Hochschullandschaft in Österreich.
Die SFU bietet das Masterstudium Humanmedizin seit 4 Jahren erfolgreich an. Renommierte und engagierten Professor*innen sowie Lehrende bilden den Grundstein der Qualität der Lehre an der SFU. Besonders die klinische Ausbildung mit praktischen Elementen, mit Simulationssettings im SIM Center, Ultraschallkursen, ILS Kursen, praktischen Kursen, einem verpflichtenden Kurs Forschung oder einem längeren klinischen Praktikum über die Famulaturen hinausgehend sind nur einige Beispiele. Auch das Studierenden Service Center und die gute Administration sind für die Studierenden hervorzuheben.
“Wir sind davon überzeugt, dass die Akkreditierung ein wirksames Instrument zur Überprüfung der Studiengänge ist und der privaten Universitäten als Institution. Wir freuen uns über die geforderten Änderungen für den Masterstudiengang Humanmedizin, da wir als ÖH SFU viele dieser Auflagen und Empfehlungen seit Jahren fordern. Auf diese Forderungen wurde bisher vom Rektorat und Dekanat nicht eingegangen.”, heißt es von der ÖH SFU.
Die ÖH SFU führt fort: “Diese Entscheidung muss als Zäsur gesehen werden und darf nach 17 Jahren SFU nicht ohne Folgen bleiben. Wir fordern daher grundlegende Strukturänderungen auch in der Leitungsebene der SFU.”
Bei einer kommenden Akkreditierung fordert die ÖH SFU eine stärkere Einbindung von Expert*innen der medizinischen Lehre und der Studierenden, um deren Expertise einfließen zu lassen und eine gemeinsame Zukunftsvision entwickeln zu können.
“Trotz zerrüttetem Vertrauen in die Entscheidungsträger der SFU sehen wir diese Situation auch als Möglichkeit, den Masterstudiengang Humanmedizin der Sigmund Freud Privatuniversität weiter zu verbessern und sehen eine stetige Weiterentwicklung als Grundlage, um langfristig weiter erfolgreich arbeiten zu können. Wir sind bereit, im Interesse der Universität und der Studierenden gestaltend mitzuwirken und blicken positiv in die Zukunft.”, so die ÖH SFU abschließend.